caq4- Produkt-, Prozess-, Qualitätsmanagement


Durchführung einer Risikobewertung

Link zur QME- FMEA Methode. [3]
Link zur "Schwestermethode" der FMEA- Methode.

Selbsteinschätzung durch das Unternehmen (Self assesment)

Ähnlich einer "gewöhnlichen" FMEA obliegt die Risikoabschätzung für die drei Faktoren A,B,C der alleinigen Einschätzung des Unternehmens. Es liegt also Selbsteinschätzung (self assesment) vor. Die Risikobewertung eines jeden einzelnen QM-Elements bzw. Unterpunktes erfolgt prinzipiell durch Selbsteinschätzung durch das Unternehmen selbst, und ist damit nicht als "absolut" anzusehen. Der Vorteil liegt vielmehr darin, dass diese Riskoeinschätzung in dokumentierter Form mit entsprechender Begründung vorliegt, und damit jederzeit- beispielsweise im Zuge eines Audits- auch nachvollziehbar ist.

Erstbewertung einer QME- FMEA

Jenes Team im Unternehmen, welches eine Bewertung der Risikoprioritätszahl vornehmen soll, wird aufgrund der zum Zeitpunkt der Bewertung vorliegenden Ausprägung des QM-Systemelementes eine Bewertung des Faktors C vornehmen, das heißt die Wirksamkeit des vorhandenen QM-Systemelements bewerten.

Unternehmensentscheidung

Nachdem die Einführung eines QM-Systems bzw. dessen Verbesserung immer mit Kosten verbunden ist, wird die Unternehmensleitung auf Grund der vorliegenden Risikoprioritätszahlen (RPZ) entscheiden, welche Einzelelemente vorrangig "anzupacken" sind und um wieviel die vorhandenen RPZ durch die Einführung oder Verbesserung von QM-Elementen "gedrückt" werden soll, da Maßnahmen immer auch mit Kosten verbunden sind.

Zweitbewertung (Neubewertung) des Risikos nach der erfolgten Durchführung von Maßnahmen

Nach Einführung der von der Unternehmensleitung festgelegten Maßnahmen wird vom selben Team eine Neubewertung des Faktors C vorgenommen. Nunmehr sollte der Faktor C entsprechend niedriger ausfallen, wobei die RPZ auf den gewünschten Wert gesenkt wird. Gleichzeitig wird mit dieser Neubewertung überprüft, ob die getroffenen Maßnahmen als ausreichend eingestuft werden können. Im Sinne eines optimalen Einsatzes der Mittel ist es sicherlich sinnvoll, eine möglichst gleichmäßige Senkung der Risikopriortätszahlen anzustreben.

An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass insbesondere die unter Punkt C zu bewertenden Maßnahmen hinsichtlich deren Wirksamkeit für das QM-System äußerst kritisch bewertet bzw. hinterfragt werden sollten. Im Einzelfall kann das über das Festschreiben von Prozeduren weit hinausgehen. Als ein Beispiel für eine außergewöhnliche Maßnahme zur Risikosenkung könnte besipielsweise eine erforderliche Änderung der Aufbau-Organisation (Umorganisation des Unternehmens) genannt werden.

Neubewertung des Risikos nach einer Änderung der Rahmenbedingungen

Geänderte Rahmenbedingungen führen zu einer Korrektur der Punktezahlen und somit zu einer Neubewertung der Risikoprioritätszahlen. Das Verfahren ist auch geeignet, Unternehmen mit bereits eingeführtem (und auditiertem QM-System) eine wertvolle Kontrollmöglichkeit zu bieten. Verbesserungen an einem QM-System lassen sich hiermit quantifizierbar feststellen und nachvollziehen.

Eine ständige Aktualisierung bei gleichzeitiger Verringerung der RPZ ist ein dynamischer Prozess. Ganz entscheidende Impulse für diese ständige Optimierung des QM-Systems muss jedoch aus der Analyse aller Produktionsfehler, Kundenreklamationen und Auditergebnissen erfolgen.

Alle Fehler und auftretenden Schwierigkeiten müssen nach dem Motto "Jeder einzelne Fehler ist ein Fehler zuviel" auf eine Systematik und in diesem Zusammenhang auf eine möglicherweise vorhandene Schwachstelle im QM-System untersucht werden. Nur so wird es auf Dauer gelingen, Fehler auszumerzenund das QM-System hinsichtlich Wirksamkeit und Kosten, d.h. hinsichtlich dessen Effizienz zu optimieren.

Risiko-Prioritätszahl (RPZ) als Ergebnis der QME-FMEA

Die QME-FMEA gestattet eine Risikobewertung aller Bereiche (QM-Elemente) und geht über die rein produktbezogene Produkt-, System-,Konstruktions- oder Entwicklungs-FMEA (nur Design-Risiko) und Prozess- oder Verfahrens-FMEA (nur Prozess-Risiko) hinaus. Hier wird das Risiko für das Versagen einzelner QM-Elemente bewertet. Die für die einzelnen QME- Elemente zu ermittelnen Risikoprioritätszahlen ergeben sich aus der Multiplikation der drei Bewertungsfaktoren A, B und C.

Das Risiko-Prioritätsprofil

Die ermittelte Risikoprioritätszahl eines jeden QM-Elementes ist ein Maß für die Wichtigkeit und Dringlichkeit des betreffenden QM- Elementes (bzw. QME- Unterpunktes).

Linkt zum Risiko-Prioritätsprofil

ABC Analyse der Risikoprioritätszahlen

Reiht man die einzelnen Risikoprioritätszahlen nach ihrer relativen Größe, beginnend mit den größten Zahlen, so erhält man automatisch eine Reihung nach der Dringlichkeit, mit der die einzelnen Elemente zu realisieren sind. Man hat also nichts anderes als eine ABC Analyse der Dringlichkeiten vorgenommen.

Linkt zur ABC Analyse der Risikoprioritätszahl

Managementinformationssystem

Zu den wichtigsten Tätigkeiten der obersten Leitung gehört die systematische Beurteilung des Status (Realisierungsgrad) und der Angemessenheit (Ausprägung der QM-Elemente) des QM-Systems in Bezug auf die Erwartung des Interessenpartners. Ein Kunde, welcher mit dem gelieferten Produkt Probleme hat, word wahrscheinlich mit einem Audit "reagieren". Und gerade dafür stellt nun die QME-FMEA ein wertvolles Hilsmittel dar.

Linkt zum Managementinformationssystem